Cselley Mühle "Csello" Oslip
Vielschichtiger Rahmen für Kunst und Kultur

 

Die jüngere Geschichte der Cselley-Mühle in der nordburgenländischen Gemeinde Oslip ist bestens bekannt, genießt dieser idyllische Platz am Fuße des Ruster Hügellands doch überregional den Ruf, einer der besten für Kunst und Kultur zu sein, seit ihn der damalige Unterrichtsminister Dr. Fred Sinowatz anno 1976 mit den legendären Worten „Ich weiß zwar nicht, was ich hier eröffne, aber ich eröffne es!“ seiner nach wie vor gültigen Bestimmung übergeben hat. 

Die Existenz einer Mühle ist an diesem Ort direkt an der Wulka seit rund einem halben Jahrtausend belegt. Sie gehörte einst dem Minoritenkloster in Eisenstadt und wurde 1515 erstmals urkundlich erwähnt. Es handelt sich dabei um die frühere Angermühle, die nach der Einbuße ihrer ursprünglichen Funktion als Mühle in den 1960er-Jahren dank einer Umnutzung zu einem „Aktionszentrum“ in ihrer Bausubstanz größtenteils erhalten geblieben ist. Benannt ist die Mühle nach der Familie Cselley, in deren Besitz sie – durch Einheiratung im Jahr 1861 – bis 1985 stand. 

Die ältesten Teile des nach einem aktuellen Besitzerwechsel heute Csello genannten Ensembles stammen aus dem 17. Jahrhundert. Vor allem in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Gebäude immer wieder „weiterentwickelt und transformiert“. Robert Schneider trat hier in Personalunion als Bauherr, Architekt und Ausführender in Erscheinung – stets mit dem nötigen Respekt vor der historischen Bausubstanz.  Die Mühle steht daher nach wie vor und völlig zu recht unter Denkmalschutz.

Der Verfasser dieser Zeilen schätzt sich glücklich, in den Räumlichkeiten des Aktionszentrums namens Ursumpf, Jazzg‘wölb, Galeriebeisl, Stehbar etc. unzählige schöne Stunden verbracht haben zu dürfen.

 

Aus Cselley-Mühle wird Csello

 

Die Masterminds des Aktionszentrums Cselley-Mühle, der Keramiker Robert Schneider aus Schützen am Gebirge und der Eisenstädter Maler Sepp Laubner, verstarben 2019 und 2020 kurz nacheinander. Deren Erben verkauften „die Müh‘“  an das kunstaffine Ehepaar Ulrike und Mario Müller bzw. deren DJ Müller Gastro GmbH. Diese investierten mit hohem Qualitätsbewusstsein und Stilsicherheit in die Zukunft des malerischen Orts. Alle geschützten Teile des Bestands erfuhren in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt eine fachmännische Restaurierung, wobei auf eine adäquate Materialität und handwerklich möglichst originalgetreue Verarbeitung großer Wert gelegt wurde. (Anm.: Wichtige Teile der Cselley-Mühle, wie Dächer, Fassaden, Tore und Fenster etc. erfuhren 2015 im Rahmen der „Denkmaloffensive“ des Landes Burgenland eine grundsätzliche Sanierung.) Zusätzlich schufen die Müllers ein sauberes Mühlenumfeld mit befestigten Wegen und Plätzen sowie insgesamt ein gediegenes Ambiente. Für die Planung, vor allem auch der Umbau- und Adaptierungsarbeiten in den gastronomischen Bereichen Mü Bar, Csello

Restaurant, Hofschenke etc. zeichnen die Architekten Richard Smertnik und Johannes Kraut – Smertnik Kraut ZT GmbH – verantwortlich. 

Um Gästen direkt in der historischen Cselley-Mühle auch Übernachtungsmöglichkeiten zu bieten, richteten die neuen Eigentümer in den ehemaligen Büro- und Verwaltungsräumlichkeiten des Akti-onszentrums, gleich hinter dem markanten Arkadengang und mit Blick auf das Wahrzeichen der Müh‘, den großen Taubenkobel, sieben Zimmer und zwei Suiten ein. Hier sind Familien, Rad- und Kulturtouristen etc. stets willkommen.

 

Ferien im Mühlendorf 

 

Viel Geschmack und Sinn für lokale Baustile und -weisen bewiesen Ulrike und Mario Müller auch bei der Realisierung des neuen Mühlendorfs, das als Attraktivierung des touristischen Angebots im direkten Csello-Umfeld entstand. Das Mühlendorf umfasst sieben Chalets, die sich in punkto äußerer Optik, Materialwahl und Ausstattung harmonisch in die natürliche „pannonische“ Umgebung einfügen. Die von Erich Zsalcsik entworfenen Häuser passen mit ihren spitz

zulaufenden Satteldächern, die die für die Gegend typischen Giebel bilden, den in klassischer Schlämmtechnik ausgeführten Fassaden, den schmalen Fensteröffnungen  und den kleinen Vorgärten perfekt zum Bestandsensemble.

 

               

Fotos: Csello / Baumit.com / Smertnik Kraut ZT GmbH © Lukas Hüller / Vukovits Grafik-Design / Raffael Maltrovsky MFilm / Josef Steiger

Projektpartner Cselley Mühle "Csello"

 

Bauherr: DJ Müller Gastro GmbH

Baustoffe: baumit.at

DIE SCHREIBMEISTER OG • A-2491 Neufeld an der Leitha • Lisztgasse 2                  www.altbauneu.at


IHRE ANSPRECHPARTNER:

 

Irene Murczek                        Manfred Murczek                    

i.murczek@speed.at             murczek@speed.at                 

+43 676 956 59 72                   +43 676 610 62 97